Die Zeitreise des Training der segmentalen Stabilisation bei Rückenschmerzen (RS)…

1989: Bergmark wirbt 1989 erstmals für die Idee, dass tiefe intersegmentale Muskeln als Stabilisatoren wirken.

1991: Im Gegensatz dazu gelangen Crisco und Panjabi 1991 zu dem Schluss, dass große multisegmentale Muskeln die Wirbelsäule wirksamer stabilisieren.

1994: Multifidi-Dysfunktion wird als Ursache für die  Entwicklung von Rückenschmerzen angesehen (Hides et al 1994; Hides et al 1996).

1996: Für Psoas  und Quadratus lumborum wird ein stabilisierendes Potenzial auf die Wirbelsäule vermutet (Santaguida und McGill 1995, MCGill 1996).

1998: Hodges und Richardson (1996, 1998 a&b, 1999) entwickeln ihre Theorie von der Transversus abdominis-Beteiligung an der Stabilität der Wirbelsäule.

2000: Systematischer Review – Spezifische Rückenübungen haben unklare klinische Wirkung auf RS (Van Tulder 2000).

2003: Komplexere Theorien der motorischen Anpassung werden entwickelt (van Dieen et al 2003) – Veränderte Muster der Muskelrekrutierung können funktionell sein und eine erhöhte Aktivierung umfassen.

2004: Immer mehr Ergebnisse stellen die Prämisse der verminderter Muskelaktivität bei RS in Frage (Farina et al. 2004 a&b; Sohn et al. 2004, Martin et al. 2008; Tucker et al. 2009).

2007: Lederman (2007) veröffentlicht sein Narratives Review „Der Mythos der Core-Stabilität“.

2008: Systematischer Review – Spezifische Lendenwirbelsäulenübungen sind nicht wirksamer als alle anderen Übungsformen, auch nicht für die RS-Prävention (Henchoz et al 2008).

2008: Tsao, Galea und Hodges (2008) liefern eine zentrale Schnittstelle: Die Reorganisation des motorischen Kortex ist mit posturalen Kontrolldefiziten bei wiederkehrenden RS assoziiert.

2009: Systematische Übersicht – Kein signifikanter Unterschied für spezifische Wirbelsäulenübungen, allgemeine Übungen der Wirbelsäule oder Wirbelsäulenchirurgie (Macedo 2009).

2010: Studien zur Bildgebung in großen Populationen zeigen, dass Muskel-asymmetrie nicht mit RS zusammenhängen (Kalichman 2010, Niemeläinen et al 2011).

2016: Cochrane Review – Kein klinisch relevanter Unterschied zwischen spezifischen motorischen Kontrollübungen und anderen Übungsformen für akute und chronische RS (Saragiotto et al 2016).

2017: Die Stabilität wird bei unspezifischen RS-Patienten durch ein segmentales Stabilisationstraining nicht verbessert (Shamsi et al 2017).

Literaturangaben

Primärquelle: Verändert n. Ben Wanless (2018)