Schritttraining zur Verbesserung der Reaktionszeit, des Gangbilds, Balance und Sturzreduktion bei älteren Menschen
Systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse
12 RCT und 4 CCT (clinical controlled trials)
Die Studienqualität war niedrig bis moderat. Medianer Pedro Score: 5.
Es wurde reaktive und willentliche Schrittrainingsprogramme wurden untersucht.
Primäre Endpunkte: Anzahl an Stürzen und Verhältnis an Stürzern
Sekundäre Endpunkte: Reaktionszeit, Gang, Balance, Kraft
Ergebnisse:
N = 7 Studien mit n = 660 Probanden wurden metaanalytisch untersucht und zeigten eine reduzierte Sturzrate (rate ratio= 0.48, 95% KI 0.36 bis 0.65, p<0.0001, I²=0%) und eine reduzierte Rate der Stürzer (RR = 0.51, 95% KI 0.38 bis 0.68, p<0.0001, I²=0%).
Subgruppenanalysen zeigten, dass sowohl reaktive als auch willentliche Schritttrainingsprogramme ähnlich effektiv waren.
Die Analyse von 5 RCT und 1 CCT zeigen, dass es zu signifikanten Verbesserungen der Schritt-Reaktionszeit, Einbeinstand-Balance und Timed up and go kam. Die Kraft der Probanden verbesserte sich nicht.
Beispiel für ein willentliches Schritttrainingsprogramm
Patient soll nach vorheriger Ansage nur auf bestimmte, farbige Platten treten. Gehgeschwindigkeit wird vom Patienten ausgewählt. Nach Beenden des Durchlaufs bekommt der Patient direktes Feedback (z.B. Kreuzschritt gemacht, falsche Platte etc.)
Zusätzlich multmodales Trainingsprogramm (Balance, Kraft, Ausdauer, Flexibilität).
Dauer: 24 Wochen; Training 2 x die Woche
Beispiel für ein reaktives Schritttrainingsprogramm
Fazit
Sowohl reaktive als auch willentliche Schrittrainingsprogramme reduzieren das Risiko eines Sturz bei älteren Erwachsenen. Diese klinische Verbesserung könnte aufgrund von verbesserter Reaktionszeit, Balance, Widererlangen der Balance, aber nicht durch erhöhte Kraft erklärt werden.