Manuelle Medizin am SIG im Deutschland des Jahres

  • Reliabilität: (Robinson et al. 2007, Cooperstein & Hickey 2016, Stovall & Kumar 2010)
  • Palpationstest: Kappa 0,06
  • Interrater-Reliabilität für Palpation des PSIS:  Kappa 0,27
  • Interrater-Reliabilität für Asymmetrie-Bewertung:
  • Unterhalb eines klinischen Nutzens

„Viele der Einschränkungen und Asymmetrien in den SI-Gelenken sind auf natürliche Abweichungen in den Knochenstrukturen und auf die Fehleranfälligkeit der Palpation zurückzuführen“ (Miles & Bishop (2019) Use of manual therapy for posterior pelvic girdle pain)

Immer wieder wird argumentiert, dass die Manuelle Medizin/Therapie von heute eine andere sei als das noch vor einigen Jahren der Fall gewesen sein mag.

Möglich, dass das für einen kleineren oder größeren Anteil der Konzepte zutrifft?! Eine aktuelle Publikation aus der Fachzeitschrift „Manuelle Medizin“ und nicht wenige
Erfahrungsberichte, die uns follower in Form von Skripten, Powerpoints etc. über die letzten 2 Jahre „zugespielt“ haben, sprechen dagegen eine andere Sprache. Viele manualmedizinischen
Clinical Reasoning-Ansätze erfüllen nicht die Mindestvoraussetzungen für einen soliden praktischen Einsatz (wie z.B. das Vorlaufphänomen oder der Spine-Test auf der Abb.), werden
aber dennoch unreflektiert unterrichtet und in der Praxis eingesetzt. Zeit, dass sich die international geforderte Neukonzeptualisierung der Manuelle Medizin/Therapie (Rabey et al
2017) auch in Deutschland flächendeckend in Schulen und Fobis durchsetzt.

Literaturangaben

Primärquelle: Die manuelle Behandlung des Iliosakralgelenks nach Operation an Lendenwirbelsäule und Hüftgelenk Titus Schultz – Manuelle Medizin – 2019