Die simple Erklärung für LuB, Faszienrollen und Co.
Endogene inhibitorische Schmerzmodulation verbessert Dehnungstoleranz und reduziert kurzzeitig Schmerzen!
Basislinie
34 Gesunde:
- 17 in Kontrollgruppe
- 17 in der „Schmerzgruppe“
- Basismessung:
- ROM passive Knieextension
- EMG-Aktivität der Hamstrings während der Knieextension
- passives Widerstands-Drehmoment gegen Knieextension (pWD)
Danach erfolgte in beiden Gruppen eine statische Dehnung der Knieibeuger für 2x 30 sec. Nur die „Schmerzgruppe“ tauchte dabei die Hand für 2 min. in Eiswasser, so dass ein „entfernter“ Schmerz produziert wurde („cold pressure test“)
Nach Dehnung/Induktion
30 sec. nach der Dehnung erfolge in beiden Gruppen erneut die Messung der Basisvariablen (ROM, EMG-Aktivität, passive Drehmomentkurve)
Ergebnisse
Eine signifikante Erhöhung des Bewegungsumfangs der Kniestreckung wurde in der „Schmerzgruppe“ im Vergleich zur Kontrolle festgestellt (ANCOVA: p < 0,05). Keine Unterschiede dagegen in der Muskelaktivität oder dem pWD (ANCOVA p > 0,091) zwischen den Gruppen. Allerdings nahm das pWD nur in der „Schmerzgruppe“ nach dem „cold pressure test“ zu.
Das Bild veranschaulicht den Versuchsaufbau mit dem isokinetischen Dynamometer. Hier saß der Teilnehmer bequem mit fixiertem Rumpf und unterer Extremitäten. Der Hebelarm des Isokineten bewegte das Bein passiv mit einer Geschwindigkeit von 5°/s in Richtung Streckung. Der Teilnehmer wurde angewiesen, einen Knopf zu drücken, sobald das Dehnungsgefühl im hinteren Oberschenkel in Schmerzen überging.
Fazit
Die Induktion „entfernter“ Schmerzen aktiviert ein endogenes, inhibitorisches Schmerz-modulations-system, so dass das ROM eines Gelenkes ohne Veränderung der mechanischen Eigenschaften zunehmen kann. Grund dafür scheint eine akut vergrößerte Schmerz-Dehnungstoleranz durch die Induktion des „entfernten“ Schmerzes zu sein.