Die Aktivierung der intrinsischen Fußmuskulatur durch verschiedene Übungsformen

Die extrinsischen Fußmuskeln sorgen in erster Linie für osteokinematische Bewegungen (McKeon et al. 2015),  während die intrinsische Fußmuskulatur  den medialen Längsbogen erhält  (Chang et al. 2012, Fiolkowski et al. 2003, Kelly et al. 2014, Headlee et al. 2008),  das Ausmaß und die Geschwindigkeit der Fußgewölbeverformung kontrolliert (Lees et al. 2005) und die posturale Kontrolle bei der Haltung und im Gang unterstützt (Kelly et al. 2012, Mulligan & Cook 2013, Grey et al. 2013).  Mehrere Problematiken, wie z.B. eine Plantarfasziopathie (Chang et al. 2013, Headlee et al. 2008), Hallux Valgus (Stewart et al. 2013, Kim et al. 2013) und Pes planus sind mit abgeschwächter oder atrophierter Fußmuskulatur assoziiert. Rehabilitation und Kräftigung dieser Muskeln werden zur Behandlung dieser Probleme eingesetzt (Jam 2006, McKeon et al. 2015, Unver et al. 2019, McKeon  & Fourchet 2015).

Unklar ist allerdings, welche intrinsischen Fußmuskeln durch welche Übungen spezifisch aktiviert werden. In dieser Studie wurde bei 8 leistungsorientierten Läufern im Crossover-Design die Aktivierung der intrinsischen Fußmuskulatur bei 4 verschiedenen Übungsformen mittels T2 MRT überprüft.

Kurzer-Fuß-Übung: Die Übung „kurzer Fuß“ wurde durchgeführt, indem der mediale Längsbogen verkürzt und angehoben wurde, so dass die Mittelfußköpfe ohne Flexion der Zehen in Richtung Fersenbein gebracht wurden und ohne, dass  die extrinsische Fußmuskulatur kontrahiert  wurde. (Jam 2015)

Spreizübung der Zehen. Die Zehenspreizübung wurde durchgeführt, indem alle 5 Zehen extendiert und dann gleichzeitig abduziert wurden, während die erste und fünfte Zehe auf den Boden flektierten, wobei die Zehen 2 bis  4 extendiert blieben. Die Mittelzehen wurden dann entspannt. (Kim et al. 2013)

Die Extensionsübung der Großzehe erfolgte durch die Extension der großen Zehe, während die 2. bis 5. Zehe auf dem Boden in Neuralposition blieb.

Die Extension der 2. bis. 5. Zehe-Übung wurde durch-geführt, indem die 2. bis 5. Zehe extendiert wurde, während die Großzehe flach auf dem Boden blieb.

Ergebnisse

Alle Muskeln zeigten nach allen Übungen eine erhöhte Aktivierung. Der durchschnittliche prozentuale Anstieg der Aktivierung reichte von

  • 16,7% bis 34,9% für den “kurzen Fuß”,
  • 17,3% bis 35,2% für die Übung “Spreizen der Zehen”;
  • 13,1% bis 18,1% für die „Extension der Großzehe“ und
  • 8,9% bis 22,5% für die „Extension der zweiten bis fünften Zehe“.
  • Alle Erhöhungen der Aktivierung hatten 95% Konfidenzintervalle, die die Null nicht unterschritten.

Fazit

Alle in dieser Studie untersuchten plantaren intrinsischen Muskeln zeigten eine erhöhte Aktivierung mit jeder der 4 Übungen. Die „kurzer-Fuß-Übung“, die „Zehenspreiz-Übung“, die „Extensionsübung der Großzehe“ und die „Extension der 2. bis. 5. Zehnen –Übung“ verursachten jeweils eine Aktivierung aller intrinsischen Plantarfußmuskeln und können somit als Mittel zum Training dieser Muskeln empfohlen werden.

Literaturangaben

Primärquelle: Gooding, T. M., Feger, M. A., Hart, J. M., & Hertel, J. (2016). Intrinsic foot muscle activation during specific exercises: a T2 time magnetic resonance imaging study. Journal of athletic training, 51(8), 644-650.