Der Zusammenhang zwischen Wirbelsäulendeformitäten und Malokklusion

Systematische Übersichtsarbeit

  • N = 9 Publikationen mit 1424 Patienten
  • 2 Fallserien, 5 Fall-Kontroll-Studien, 1 Kohortenstudie, 1 RCT
  • Die Qualität der Studien war in 8/9 Fällen niedrig (MINOR Score, Durchschnitt: 14.55 ± 5.25).

Die häufigsten Wirbelsäulendeformitäten bei Jungendlichen sind Skoliosen und der M. Scheuermann.

Diese Wirbelsäulendeformitäten sollen die Geschichts-(a-)-symmetrie beeinflussen (Isgro et al. 2014, Arienti et al. 2017).

Eine Korrelation zwischen Knochendeformitäten des Kopfs und Rumpfs wird seit Jahren propagiert. Z.B. sollen Positionen der Wirbelsäule das craniomandibuläre System beeinflussen und vice versa (Goldberg et al. 1991, Ohlendorf et al. 2014).

Ergebnisse

Es besteht eine erhöhte Inzidenz von WS-Deformitäten bei Patienten mit Malokklusion im Vergleich zu einer Kontrollgruppe. (hohes Verzerrungsrisiko, geringe Qualität)

Es besteht keine Evidenz für einen kausalen Zusammenhang zwischen Malokklusion und WS-Deformitäten (in beide Richtungen).

Es besteht keine Evidenz, die einen therapeutischen Effekt der Korrektur einer Malokklusion auf eine WS-Deformität aufzeigt.

Eine qualitativ hochwertige Studie zeigt, dass eine Behandlung von Malokklusionen keine schadhaften Effekte auf die Körperhaltung oder -form, aufweist.

Literaturangaben

Primärquelle: Francesco, Langella, et al. “Spinal deformity and malocclusion association is not supported by high-quality studies: results from a systematic review of the literature.” European Spine Journal (2019): 1-14.