10 Schlüsselpunkte für ein erfolgreiches Selbstmanagement von Rückenschmerzen Infografik

Inhalt:

Die moderne Behandlung von chronischen Rückenschmerzen ist von einem neuen Bewusstsein geprägt. (1,2)

Es reicht nicht aus, eine Patientin oder einen Patienten „nur“ zu behandeln. Vielmehr geht es darum, Selbstkompetenzen im Umgang und für das Management von Rückenschmerzen zu vermitteln; „Patientinnen und Patienten können nicht als Beifahrer lernen, wie man Auto fährt“.

Unsere heutige Infographik zeigt 10 Schlüsselpunkte, die für ein erfolgreiches Selbstmanagement von Rückenschmerzen wichtig sind.

  1. Die meisten Patienten müssen ihre Rückenschmerzen dauerhaft selbst behandeln: Hilf Ihnen, das gut zu machen!
  2. Es geht nicht nur um Rückenschmerzen: Ein Selbstmanagement sollte nicht nur die Selbstkompetenz & Autonomie als Instrument zur Schmerzbewältigung unterstützen, sondern vielmehr die Fähigkeit fördern, eine gute allgemeine Gesundheit (körperlich und mental) zu unterstützen.
  3. Hilf dem Patienten, seine Symptome zu verstehen: Gib den Schmerzen einen Sinn, decke ungünstiges Schmerzverhalten auf und unterstütze dabei, negative Überzeugungen neu zu bewerten.
  4. Unterstütze die Patientenautonomie: Handle als Partner, sei personenzentriert, vermeide starke Therapeutenkontrolle!
  5. Evaluiere die Ziele, Pläne und das Verständnis bzgl. der Rückenschmerzen: Bewege den Fokus des Patienten weg von einer „Heilung“ hin zu Kompetenzen im Umgang mit Schmerz & wertebasierten Zielen (z.B. wieder im Garten arbeiten können).
  6. Die Arbeit am Selbstmanagement setzt passende Bedingungen voraus: Geschulte Therapeuten, Zeit für Gespräche, eine vertrauliche Umgebung und ein Gesundheitssystem, das dies ermöglicht, sind Voraussetzungen für den Erfolg.
  7. Liefere einen “Werkzeugkasten” für das Schmerzmanagement: Fokussiere den Patienten auf verhaltensbezogene Techniken der Schmerzreduktion, wie Ablenkung, Atemtechniken, symptommodifizierende Übungen!
  8. Hilfe bei der Entwicklung von Selbstwirksamkeit: Sorge für positive Erfahrungen, z.B. durch kontrollierte Exposition gegenüber Bewegungen, vor denen sich der Patient fürchtet.
  9. Die Ziele des Patienten bestimmen das Management: Stelle patientenzentrierte Ziele in den Mittelpunkt! Was ist dem Patienten wichtig? Was will er wieder können?
  10. Vermittle Problemlösungsstrategien: Hilf dem Patienten durch Edukation & Einsicht, Hindernisse zu überwinden! Lass den Patienten z.B. selbst die Erfahrung machen, wie bestimmte Bewegungen und Haltungen seine Beschwerden beeinflussen.

Literaturangaben

  1. Buchbinder R, van Tulder M, Oberg B, et al. Low back pain: A call for action. Lancet.2018;21(March).https://doi.org/41810.1016
  2. Kongsted,I. Ris,P.Kjaer et al.,Self-management at the core of back pain care:10 key points for clinicians, Brazilian Journal of Physical Therapy (2021), https://doi.org/10.1016/j.bjpt.2021.05.002