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  • Arthrofibrose nach Meniskusnaht und Kreuzbandplastik

    Veröffentlich von Christian Aigner on 1. April 2023 at 21:43

    Liebe Kolleginnen und Kollegen

    Hat von euch wer Erfahrungen mit Arthrofibrose nach Meniskusnaht und Kreuzbandplastik?

    OP war am 12 Tag nach Unfall und danach 4 Wochen Tippbelasten. (2Wo. 30 Grad, 2 Wochen 60 Grad, 2 Wochen 90 Grad)

    Nach 9 Wochen Arthrolyse, da die Beugung noch nur bis 40 Grad ging. Extension keine Einschränkung.

    Jetzt hoffen auf mehr.

    Wie würdet ihr die Nachbehandlung gestalten? Heute ist der 1. Post op tag.

    Alles sollte wie immer schmerzfrei sein. Nur zwischen knapp an der Grenze oder inkl. Muskel ziehen oder nicht ist auch ein Unterschied. Danke Vorab

    Liebe Grüße

    Christian Aigner hat geantwortet vor 1 year, 3 months aktiv. 2 Mitglieder · 4 Antworten
  • 4 Antworten
  • Tobias Saueressig

    Mitglied
    8. April 2023 at 17:49
  • Christian Aigner

    Mitglied
    15. April 2023 at 11:22

    Hallo Tobias

    danke für deine Antwort.

    Leider sind die Zusammenfassung der Studien, welche du mir gesendet hast und meiner Recherche im Internet, vor allem aus Fachzeitschriften so ungefähr 100% widersprüchlich. Größer kann der Unterschied gar nichts sein. Bei eurer Zusammenstellung geht es um eine möglichst intensive Physio, je mehr desto besser und bei folgenden Berichten rund um Dr. Traut und Team aus Deutschland, darum das keine passive Dehnung, keine Patella Mobilisation, keine intensive Physiotherapie durchgeführt wird.

    Für mich als Physio, stellt genau dieser Wiederspruch ein großes Problem dar, dass ich nicht mehr weiß, was ich jetzt genau tun soll…. danke für eure Antworten!

    vgl. https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/pdf/10.1055/a-1028-3707.pdf

    https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/s-0043-110520.pdf

    https://link.springer.com/article/10.1007/s00113-022-01237-1 (free download)

  • Tobias Saueressig

    Mitglied
    18. April 2023 at 15:08

    Hallo Christian,

    vielen Dank für Deine Rückmeldung und Dein Interesse an diesem spannenden Thema:
    Grundsätzlich sind die Unterschiede in der beschriebenen Pathogenese in unserem Beitrag (Arthrofiborse des Kniegelenks) nichtig. Wir beschreiben eine aktive oder ruhende Form, Traut und Kollegen beschreiben das auf einem „Zytokin-Level“ was genau das gleiche darstellt. Also Glück gehabt, wir sprechen schon mal vom Gleichen

    Zur Behandlung:
    Wir ordnen den Phasen (aktiv oder ruhend) pragmatisch Interventionen zu, also eher antientzündlich und niederintensiv oder eher dann progressiv. Hier besteht der erste Unterschied zu Traut und Kollegen, sie beschränken die Behandlung auf ein antientzündliches Management und später dann auf eine Arthrolyse. Der zweite Unterschied wiegt noch schwerer aus unserer Sicht. Die Autoren bemerken regelmäßig eine Verschlechterung der Ergebnisse durch schmerzhafte Mobilisation bzw. keine Verbesserung (unabhängig von der Phase). Die Argumentation wird dabei durch keine einzige klinische Studie gestützt, sondern entweder durch keine Quellen (in den Physiopraxis-Artikeln) oder durch Expertenmeinungen (Unfallchirurgie). Möglicherweise ist Dir das aufgefallen…
    Im Gegensatz dazu präsentieren wir eine Reihe von klinischen Studien (auf Folie 10), die eben durch angepasste Mobilisationen einen Erfolg verzeichnet haben (auch im Vergleich zu anderen Interventionen). Angepasst heisst natürlich, dass mansich ander Irritierbarkeit orientiert – wie mehrmals in unserem Beitrag erwähnt). Solltest Du Interesse haben diesen entscheidenden Unterschied nachzuvollziehen dann würde ich Dich bitten die entsprechenden Passagen noch einmal durchzugehen, Du wirst merken – es gibt für die Aussagen in den Traut-Arbeiten keine Quellen/Nachweise.
    Wenn Interventionen beurteilt werden, dann reicht es aus unserer Sicht nicht aus, ein physiologisches Modell aufzubauen (hier ein entzündliches Modell) und daraus Interventionen abzuleiten (die hier in diesem Fall zum Teil wirklich superkritisch sind, das geht ein wenig auch ins esoterische…). Man sollte dann das Modell auch überprüfen. Außer einigen Postern bei Kongressen kann man hier nix finden (Diese Poster kann ich im Übrigen nicht beurteilen, da ich sie nicht einsehen konnte).

    VG PMS

  • Christian Aigner

    Mitglied
    18. April 2023 at 19:57

    Vielen Dank für deine Antwort!! Die Abgängigkeit von Studien ist mir auch schon aufgefallen, und die Auswahl der Maßnahmen vielleicht, wenn überhaupt nur auf das Vegetativum oder auf die Psyche abziehlend. UND etwas überspitzt gesagt, nur Abwarten bis der Zelltod des fibrösen Gewebes eintritt, kam mir irgendwie wenig vor.

    Einerseits findet man im Internet bzgl. Arthrofibrose sehr sehr viel über Dr. Traut und Team, viele Fachartikel, unzählige Youtubevideos von PatientInnen, sehr viele ähnliche Informationen alle sehr positiv und akutell und andererseits gibt es in Österreich und wahrscheinlich auch in Deutschland, laut meinem Empfinden, sonst fast keine unfallchirurgischen Ärzte, welche ähnliches sagen bzw. ähnliches als Nachbehandlung mitteilen. Wobei die Inzidenz laut den oben beschriebenen Artikel riesig sein soll.

    <div>Vielleicht habe ich den namhaften Fachzeitschriften in diesem Fall zu viel Vertrauen geschenkt.
    </div><div>

    </div>

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