ÜBUNGS-FORMEN ZUR REKRUTIERUNG DES M. PECTINEUS
Training der Hüftmuskulatur – Teil 2: M. pectineus Giphart & Kollegen untersuchten an 10 gesunden Probanden mit Feindraht-Elektroden, die unter Ultraschallkontrolle in den entsprechenden Muskeln…
Training der Hüftmuskulatur – Teil 2: M. pectineus Giphart & Kollegen untersuchten an 10 gesunden Probanden mit Feindraht-Elektroden, die unter Ultraschallkontrolle in den entsprechenden Muskeln…
Die Anwendung eines Stabilisationstrainings beruht häufig auf der Annahme, dass unspezifische Rückenschmerzen oder ISG-Beschwerden das Ergebnis struktureller (d. h. degenerativer), biomechanischer und motorischer Defizite sind,…
Die Anwendung eines Stabilisationstrainings beruht häufig auf der Annahme, dass unspezifische Rückenschmerzen oder ISG-Beschwerden das Ergebnis struktureller (d. h. degenerativer), biomechanischer und motorischer Defizite sind, die zu einer segmentalen oder regionalen Instabilität des Lenden-Beckenbereichs führen (1-4). Allerdings gibt es kaum Evidenz dafür, dass die "Instabilität" der pathoanatomische Hintergrund solcher Beschwerden wäre. Es gibt keine Studien, die einen eindeutig kausalen Zusammenhang zwischen der Mobilität der Wirbelsäule oder des Beckens, Schmerzen und Funktionseinschränkungen belegen (5,6,14,15).
Keine Studie konnte bislang bestätigen, dass ein Stabilisationstraining tatsächlich die Stabilität der Wirbelsäule verbessern würde. Shamshi et al. (7) konnten zeigen, dass weder ein segmentales Stabilisationstraining nach Richardson et al. (3), noch ein generelles Rumpfkrafttraining die Stabilität der Wirbelsäule (hybrides, EMG-basiertes, biomechanisches Modell) bei Rückenschmerzpatienten verbessert.
Viele Übersichtsarbeiten bestätigen, dass Stabilisationsübungen anderen Übungs- und Trainingsformen in der Therapie von Rückenschmerzen nicht überlegen sind. Insofern sind sie sicher eine Option in der Behandlung, sofern ein zeitgemäßer Erklärungsansatz verwendet wird, aber solche Ansätze sind keineswegs alternativlos (8,9,10).
Die Einleitung eines Stabilisationstrainings geht häufig mit ungünstigen Erklärungsmodellen wie z. B. einer "Instabilität", "Schwäche der Wirbelsäule", etc. einher, von denen wir wissen, dass sie das Verhalten und die emotionale Gesundheit von Patienten negativ beeinflussen können (5,11-15).
Stabilisationsübungen bei Patienten mit "protektiven", steifen und langsamen Bewegungsmustern, hohen Bewegungsängsten und einer zu hohen Muskelaktivierung scheinen für solche Patienten nicht optimal zu sein (16,17,18).
Stattdessen sollte es in diesen weitverbreiteten Fällen darum gehen, die zugrunde liegenden Überzeugungen zu verändern, Ängste zu reduzieren und eine Relaxation der Rumpfmuskulatur bei Bewegung zu fördern (19,20,21).
Anders könnte die Situation dagegen bei Patienten mit einer reduzierten Aktivierung der Rumpfmuskulatur (Verlust an Bewegungskontrolle, häufigem Endrange-Alignment, geringer oder verzögerter reflektorischer Rumpfkontrolle (17,18)) oder einem subjektiven Instabilitätsgefühl sein (22). Eventuell könnte hier ein besserer Einsatzbereich für ein Stabilisationstraining liegen (17,18).
Wenn Patienten selbst entdecken ("learn by discovery"), dass beispielsweise die Veränderung einer Bewegung Schmerz reduziert (z. B. indem die Rumpfmuskulatur bewusst "entspannt" wird), fördert das Autonomie, Selbstwirksamkeit, Motivation und Bereitschaft für Verhaltensänderung (15,19,22). Training und Bewegung als Verhaltensexperiment können in dieser Hinsicht enorme "Booster" sein (10). Ein Training von der Stange kann das nicht leisten.
Training sollte daher immer in einem biopsychosozialen und patientenzentrierten Kontext verstanden werden. Es gilt, die individuellen psychologischen, sozialen und physischen Faktoren zu berücksichtigen (23). Training und körperliche Aktivität sollten also an die individuelle Problematik, das motorische Muster und die zugrunde liegenden psychosozialen Faktoren angepasst werden (15,19,23,24).
"One size doesn't fit all" - ein generelles Stabilisationstraining für jeden Rückenschmerzpatienten ist nicht die optimale Lösung für ein komplexes Problem (10,25).
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