Trainingstherapie bei Osteoporose (LIFTMOR)
Nomen est omen…. LIFTMOR – Hochintensives Kraft- und Impact-Training (HiRIT) verbessert Knochendichte und körperliche Funktion bei postmenopausalen Frauen mit Osteopenie und Osteoporose
- 49 Patienteninnen in der HiRIT-Gruppe
- 52 in der Kontrollgruppe mit Heimübungsprogramm (10-15 Wh. mit <60% des Einwiederholungsmaximums, 2x Woche über 8 Monate, z.B. mit Lunges, Fersenheber, Shrugs, Frontheben, Dehnungen)
- Trainingsprotokoll HiRIT: Deadlift, Squat, „eingesprungener Klimmzug mit „Drop-Landung“, „Hanteldrücken über Kopf“
- 5 Sätze a 5 Wh. (80-85% Einwiederholungsmaximums), Trainingsdauer: 30 min.
- 2 x Woche über 8 Monate
„MACH ES HART UND MIT IMPACT!“ …das Training zur Verbesserung der Knochendichte
Ergebnisse
- Compliance für die Programme war in beiden Gruppen hoch (HiRIT 92 +/-11%; CON 85 +/-24%).
- Beide Programme waren sicher.
- Das HiRIT führte zu signifikant stärkerer Verbesserung der Knochendiche (BMD) in LWS (LWS, Abb. re.) und Schenkelhals (SH, Abb. re.).
- Auch die Steigerungen der Ergebnisse in den funktionellen Tests (Maximalkraft, timed up-and-go, sit-to-stand, functional reach test, Vertikalsprung) waren in der HiRIT-Gruppe signifikant höher als in der Kontrollgruppe.
Fazit:
Ein kurzes hochintensives Kraft- und Impact-Training ist bei postmenopausalen Frauen mit reduzierter Knochendichte unter Supervision sicher und hocheffektiv!!!
Hochintensives Training nach LIFTMOR verursacht keine Wirbelkörperfrakturen und verbessert die thorakale Kyphose bei Frauen mit geringer bzw. sehr geringer Knochenmasse
Einschlusskriterien: 51 postmenopausale Frauen >60 Jahre, mit T-Werten unter 1.0 an Hüfte oder Wirbelsäule (auch mit Wirbelkörperfrakturen in der Vorgeschichte, HiRIT = 6; CON = 11 mit Fraktur in Vorgeschichte)
- 25 Patienteninnen in der HiRIT-Gruppe
- 26 in der Kontrollgruppe (CON) mit Heimübungsprogramm (10-15 Wh. mit <60% des Einwiederholungsmaximums, 2x Woche über 8 Monate, z.B. mit Lunges, Fersenheber, Shrugs, Frontheben, Dehnungen)
- Trainingsprotokoll (s.o.) über 8 Monate, 2x Woche/je 30 min
Ergebnisse:
- Die HiRIT-Gruppe zeigte eine Abnahme der mittels Inklinometrie bestimmten Brustkyphose im aufrechten Stand im Vergleich zu CON ( -6,7 ± 8,2° vs. – 1,6 ± 8,1°, p = 0,031).
- Sowohl in der HiRIT- als auch in der CON-Gruppe kam es innerhalb der Gruppe zu einer Verbesserung der Kyphose beim entspanntem Stehen, gemessen mittels Inklinometrie und mittels Flexicurve (p < 0,05). In der HiRIT-Gruppe zeigte sich nach der Intervention keine Änderungen in der Klassifikation der Wirbelkörperbrüche im Vergleich zur Basismessung.
- Eine einzige, neue Keildeformität wurde in der CON-Gruppe beobachtet.
Fazit:
Ein überwachtes HiRIT-Training führte bei postmenopausalen Frauen mit geringer bis sehr niedriger Knochenmasse nicht zu Frakturen und verbesserte die Brustkyphose. Diese Ergebnisse stehen im Widerspruch zu den traditionellen Befürchtungen, dass Belastungen durch hochintensive Übungen ein inakzeptables Maß an Risiko für ältere Frauen darstellen, die von Frakturen durch eine Osteoporose bedroht sind. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass diese Bedenken nicht gerechtfertigt sind.
Limitationen: Zu geringe Power zur primären Untersuchung von Frakturen (größere Studie zur Bestätigung notwendig), DXA-Messung zur Bestimmung der Kyphose wurde liegend durchgeführt, nicht optimal (besser im Stehen).