Erlauben wir wirklich eine gemeinsame Entscheidungsfindung bei der Wahl einer Schulter-Operation

Patienten mit einer Rotatorenmanschettenruptur bekamen folgende Frage gestellt:

„Gruppe A: Ihr Arzt informiert Sie, dass Sie einen Rotatorenmanschettenriss haben und erklärt, dass, wenn er/sie operiert, der Rotatorenmanschettenriss repariert ist und sie sich klinisch verbessern werden. Das findet alles innerhalb eines Zeitraums von 2 Jahren nach OP statt.

Würden Sie sich für eine Operation entscheiden? Ja oder Nein“

„Gruppe B: Ihr Arzt informiert Sie, dass Sie einen Rotatorenmanschettenriss haben und dass, wenn er/sie operiert, der Rotatorenmanschettenriss repariert ist und sie sich klinisch verbessern werden. Jedoch haben 29% der Patienten innerhalb eines follow-up Zeitraums von 2 Jahren wieder einen Riss der Rotatorenmanschette.

Würden Sie sich für eine Operation entscheiden? Ja oder Nein“

Ergebnis:

80 Patienten wurden randomisiert (43 zur Gruppe A und 37 zur Gruppe B).

Die der Gruppe A (Nutzen) zugeordneten Patienten akzeptierten eine Operationen signifikant häufiger, als die der Gruppe B (Komplikation) zugeordneten (P = 0,000).

In Gruppe A wurden von 36 von 43 (84%) eine Operation akzeptiert, verglichen mit 17 von 37 (46%) in Gruppe B.

Fazit

=> Die Art und Weise, wie die Vor- und Nachteile einer Operation dargestellt werden, beeinflussen stark die Entscheidungsfindung der Patienten. 

Literaturangaben

Primärquelle: Torrens, Carlos, Joan Miquel, and Fernando Santana. “Do we really allow patient decision-making in rotator cuff surgery?  A prospective randomized study.” Journal of orthopaedic surgery and research 14.1 (2019): 116.