Der Effekt einer einzigen Trainingseinheit im Anschluss an eine COVID-19-Impfung?

Entgegen der weitverbreiteten Meinung ist ein körperliches Training direkt im Anschluss an eine COVID– 19 Impfung nicht mit stärkeren Nebenwirkungen assoziiert.

Ganz im Gegenteil: Sowohl im Tierversuch (an Mäusen) als auch im Rahmen einer Humanstudie an 36 Probanden (Einschlusskriterium: moderat bis intensiv aktiv, min. 2x Woche, wobei min. 1 Einheit 50 min oder länger sein musste), die das Pfizer BNT162b2 (Pfizer-BioNTech COVID-19) Vakzin erhielten, konnten Hallam und Kollegen gerade zeigen, dass ein leichtes bis moderates Ausdauertraining (Gehen, Joggen) mit 60% bis 70% der maximalen Herzfrequenz [(220 – Lebensalter) x 0.6] bis  [(220-Lebensalter) x 0.7] über 90 min, das innerhalb von 30 min. nach der ersten Impfung begonnen wurde, eine konsistente Zunahme der Serum-Antikörper über 4 Wochen zur Folge hat.

Ein vergleichbarer Effekt war zudem bei den Teilnehmern einer Influenza-Impfung zu beobachten.

Für diesen trainingsassoziierten Immuneffekt scheint primär Interferon-alpha, IFN?, verantwortlich zu sein, das vorwiegend eine antivirale Wirkung besitzt. Anzumerken ist, dass 45 min. wohl nicht ausreichend sind. Die adjuvante Wirkung wurde erst nach 90 min. im Vergleich zu einer inaktiven Kontrollgruppe deutlich.

Literaturangaben

Primärquelle: Hallam et al. (2022) Exercise after influenza or COVID-19 vaccination increases serum antibody without an increase in side effects. Brain, Behavior, and Immunity