Nach einer ausreichenden Nozizeption und Aktivierung des Gehirns wird die Schmerz-Neuromatrix (andere Autoren sprechen besser von Bedrohungs-Salienz Matrix, Legrain et al. 2011, Garcia-Larrea & Peyron 2013 oder dynamischem Schmerz-Konnektom, Kucyi & Davis, 2014, 2016) in Gang gesetzt und Schmerz als Schutzreaktion produziert. Der Patient erfährt daher einen Schmerz am Bewegungsende derFlexion und diese Bewegung wird mit Schmerz assoziiert.
Die „Flexions-Hirn-Karte“ („Neurotag“, Wollwork et al. 2017) wird aktiviert und kommuniziert mit assoziierten Hirn-Karten (sekundären Neurotags). Die komplette Schleife schließt mit dem Endresultat „Schmerz“.
Versuch den Armwieder bis zurvollen Flexionzu bewegen
Nach wiederholter Aktivierung der „Flexions-Hirnkarte“ (Neurotag) „versiegelt“ Dopamin die gemeinsamen neuralen Pfade (Girault & Greengard 2004). Bedenke: Nerven, die zusammen „feuern“, verbinden sich und es wird jetzt weniger physische Flexion gebraucht, um die gesamte Karte samt Schmerzerfahrung zu aktivieren. Jetzt kann z.B. bereits eine Flexion bis 90° zu Schmerz führen.
Nerven, die zusammen „feuern“, verbinden sich und werden durch Dopamin effizienter. Im Grunde wird das Gehirn besser darin, Schmerz bei der Schulterflexion zu produzieren (vgl. Tabor et al. 2017).
Der Gedanke daran, den Arm zu heben
In gleichem Maße, wie die Hirnkreisläufe (Neurotags) im Zusammenhang mit der Elevation des Arm immer „stabiler“ werden, nimmt der Stimulus, der zu Auslösung einer Schmerzerfahrung notwendig ist, ab. Im extremen Fall kann bereits der Gedanke an die Flexion zu Schmerzen führen (Moseley et al. 2008).
Patienten denken aus der Perspektive ihrer Gewebe dann, dass sie „schlechter“ werden. Tatsächlich werden sie besser, sie lernen….aber in die falsche Richtung: Sie lernen mehr Schmerz zu produzieren. Für die Therapie könnte sich ein Ansatz hieraus ableiten lassen: Neurale Kreisläufe, die getrennt aktiviert werden, trennen sich! (z.B. Lehman 2018, Zusman 2008)
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